Lautanpassung

  • In der Alltagssprache können verschiedene Lautanpassungen beobachtet werden. Das passiert z. B., wenn ein bestimmter Laut in der Äußerung reduziert wird, wegfällt oder sich an den Nachbarlaut angleicht. Neben Phänomenen wie „Ich habe es“ → „Ich hab’s“, die nur in der Umgangssprache vorkommen, gibt es bereits verallgemeinerte und standardisierte Lautanpassungen wie das Weglassen des Vokals [ə] im Wortende mit –el, –em und –en.
  • Das Weglassen des Vokals [ə] beeinflusst üblicherweise die Nachbarlaute. Da durch das Fehlen des Lautes auch die Aussprachedauer der unbetonten Silben verändert wird, spielt der Vokal eine wichtige Rolle, um den Lautstärkerhythmus entsprechend anzupassen.
  • In alltäglichen Gesprächen wirkt es natürlicher, wenn in einer Äußerung Lautanpassungen berücksichtigt werden. Viele Lautanpassungen treten automatisch auf, wenn man mit normaler Sprechgeschwindigkeit spricht. Man muss also nicht bewusst darauf achten. Üben Sie die Aussprache in Sätzen, damit Sie mit einer natürlichen Geschwindigkeit sprechen können.
Sprechen Sie!

Das e[ə] der Verbendung -en wird nicht ausgesprochen.

Das e wird nicht ausgesprochen und das n am Wortende wird der Aussprache des vorhergehenden k[k] angeglichen und zu [ŋ̩].

Das n am Ende von ein wird der Aussprache des nachfolgenden p[p] angeglichen und zu [m].

Da hier zwei ähnliche Laute (das d[t] von bald und das nachfolgende z[t͜s]) direkt aufeinanderfolgen, wird nur der hintere Laut [t͜s] ausgesprochen.

Da zwei ähnliche Laute (das t[t] von -st und das d[d] von du) direkt aufeinanderfolgen, wird nur der hintere Laut [d] ausgesprochen. [d] wird der Aussprache des vorhergehenden stimmlosen s[s] angeglichen und auch stimmlos.

Lassen Sie die Zungenspitze nach der Artikulation des t[t] von läuft am oberen Zahnfleisch liegen und gehen Sie gleich zur Artikulation von [ʃ] über ([t̚]).

Da das e am Wortende wegfällt, wird das b als letzter Laut zu stimmlosem [p].

Wird auch hab’ geschrieben (umgangssprachlich).

Da das e[ɛ] von es weggelassen wird, verbinden sich die aufeinanderfolgenden Konsonanten [t] und [s] zu [t͜s] (umgangssprachlich).

Übung

Sprechen Sie und achten Sie dabei besonders auf den Stark-Schwach-Rhythmus.

Das e wird nicht ausgesprochen und das n am Wortende wird der Aussprache des vorhergehenden k[k] angeglichen und zu [ŋ̩].

Das e von –en fällt weg und das n am Wortende wird der Aussprache des vorhergehenden b[b] angeglichen und zu [m̩]. Auch das e[ɛ] von es fällt weg. Da zwei ähnliche Laute dirket aufeinanderfolgen (s[s] von es und sch[ʃ]), wird nur der hintere Laut [ʃ] gesprochen.

Das g[ɡ] von ge- wird der Aussprache des vorhergehenden stimmlosen g[k] angeglichen und auch stimmlos.

Das d[d] von das wird der Aussprache des vorhergehenden stimmlosen t[t] angeglichen und auch stimmlos.

Lassen Sie die Zungenspitze nach der Artikulation des d[t] von sind am oberen Zahnfleisch liegen und gehen Sie gleich zur Artikulation von [ɡ̥](stimmlos durch das vorhergehende [t]) über ([t̚]).

Das t[t] von gebrauchte (das e am Wortende fällt weg) geht gleich in den Laut [f] über ([t̚]).

Das e am Wortende von heiße fällt weg. Wird auch heiß’ geschrieben (umgangssprachlich).

Das e am Wortende von heute fällt weg. Wird auch heut’ geschrieben (umgangssprachlich).